Wenn im Sommer die Temperaturen steigen, sind sowohl der Mensch als auch das Tier über eine geeignete Abkühlung dankbar. Der Hundehalter gönnt sich ein Eis und möchte seinem Liebling auch etwas Kühles anbieten. Da das normale Speiseeis überwiegend aus Zucker und Milchprodukten besteht, sollten die Besitzer ein spezielles Hundeeis selbst machen.
Grundsätzlich ist die Herstellung von Eis, welches Hunde bedenkenlos schlecken können, kein Hexenwerk. Es gibt nur wenige Produkte, die dafür nicht verwendet werden dürfen. Ansonsten kann der Kreativität freien Lauf gelassen werden.
Wie sieht ein geeignetes Hundeeis aus?
Hunde haben nur ihre Schnauze zur Verfügung, um das Eis zu verspeisen. Auf keinen Fall sollten die Vierbeiner ein Stück Eis so hingelegt bekommen, um es wie einen Kauknochen zu knabbern. Auch gesunde Hundezähne können unter Umständen sehr kälteempfindlich sein, sodass den Hunden durch Schmerzen der Spaß verdorben werden könnte.
Vor allen Dingen, weil sie es nicht zuordnen können, woher der Schmerz kommt. Es gibt beispielsweise viele Hunde, die sich während des Knochen-Knabberns versehentlich auf die Zunge gebissen haben und dadurch für eine lange Zeit jeglichen Knochen liegen lassen.
Damit der Hund die Abkühlung genießen kann, sollte das Hundeeis in einem geeigneten Behälter gefüllt werden. Das kann ein befüllbares Silikon-Spielzeug sein oder eine kleine Frisbee-Scheibe mit einem erhöhten Rand. Auch ein Coffee-To-Go-Becher aus Pappe kann gute Dienste leisten.
Somit ist der Hund gezwungen, das Eis mit seiner Zunge portionsweise abzuschlecken. Die Abkühlung gelangt über die Zunge in den Körper.
Welche Zutaten kommen in selbstgemachtes Hundeeis?
Viele Hundehalter möchten, dass das Hundeeis auch optisch dem Speiseeis für Menschen ähnelt. Verwendet werden können als Basis daher viele laktosefreie Milchprodukte:
- Joghurt mit einem niedrigen Fettgehalt
- Quark
- Hüttenkäse
- Frischkäse
- Pflanzliche Milch
- Buttermilch
- Mozzarella
Allerdings reagieren einige Hunde auf jegliche Milchprodukte mit Durchfall. Diese sollten dann zwingend durch laktosefreie und glutenfreie Produkte ersetzt werden. Auch ein hoher Anteil an Wasser, Gemüsebrühe oder Fleisch-Bouillon kann das Problem reduzieren.
Um ein geschmackvolles Hundeeis selbst zu machen, können weitere Zutaten in das Basis-Gemisch zugegeben werden. Wer seinem Hund ein paar zusätzliche Vitamine zukommen lassen möchte, kann auf diverse Obstsorten zurückgreifen. Viele Hunde sind es zudem gewöhnt, Obst und Gemüse als Leckerchen zu bekommen:
- Bananen
- Birnen
- Erdbeeren
- Johannisbeeren
- Brombeeren
- Heidelbeeren
- Äpfel
- Möhren
- Spinat
Bei Obstsorten mit einem Obstkern oder Steinen sollte Vorsicht geboten werden. Diese sind in der Regel giftig für Hunde. Am besten eignen sich Obststücke, die gut püriert werden können.
Grundsätzlich ist jeder Hund ein Fleischfresser und wird sich über ein Hundeeis mit einem Fleischanteil bestimmt freuen. Das ist nicht unbedingt der Geschmack der Hundebesitzer, aber darum geht es ja auch nicht. Folgende Fleischsorten können gut für das selbst gemachte Hundeeis verwendet werden:
- Leberwurst
- Gehacktes vom Rind
- Muskelfleisch vom Rind
- Stichfleisch vom Rind
- Herz vom Rind
- Pansen
- Blättermagen
- Geflügel-Fleisch
Wer häufiger Hundeeis selbst machen möchte, sollte sich ruhig einmal in der Barf-Ecke des Handels umschauen. Dort wird in der Regel Frischfleisch angeboten, welches für Hunde geeignet ist. Das Fleisch gibt es dort in allen Konsistenzen zu kaufen: gewolft, püriert, gestückelt oder im ganzen Stück.
Ob das Hundeeis nun süß oder deftig gestaltet wird, hängt auch vom jeweiligen Vierbeiner und dessen Vorlieben ab.
Welche Zutaten dürfen im selbst gemachten Hundeeis NICHT verarbeitet werden?
Hunde dürfen nicht alles fressen, was für den menschlichen Verzehr freigegeben wurde. Diese Zutaten dürfen auch nicht zum Hundeeis-Gemisch gegeben werden. Folgende Produkte sind daher tabu:
- Zucker
- Xylit
- Süßstoff
- Zuckerersatz
- Schokolade
- Rohes Schweinefleisch
- rohe Kartoffeln
- Tomaten
- Koffein
- Weintrauben
- Rosinen
Weiterhin kommt es auf die Gesundheit des Hundes an. Leidet der Vierbeiner an einer speziellen Allergie, dürfen die Allergene natürlich auch nicht verwendet werden. Viele Hunde reagieren beispielsweise auf jegliche Getreideformen allergisch, sodass in diesem Fall natürlich keine Weizen-, Hafer-, Mais- oder Reissorten verarbeitet werden dürfen.
Ebenfalls reagieren einige Hunde auf bestimmte Fleischsorten mit einem Allergieschub. Orientieren können sich Hundehalter deshalb an den normalen Fressgewohnheiten des Tieres.
Welche Zusätze dürfen in das selbst gemachte Hundeeis?
Besonders Nahrungsergänzungsmittel können gut im Hundeeis verarbeitet werden, wenn es selbst gemacht wird. Leidet der Hunde unter Gelenkproblemen, kann das Grünlippmuschel-Pulver gut in das Eisgemisch verteilt werden. Wenn übergewichtige Hunde trotzdem am Eis naschen sollen, sollte verstärkt auf Produkte mit einem geringen Fettgehalt geachtet werden.
Grundsätzlich dürfen auch gesunde Kräuter wie Löwenzahn, Petersilie, Brennnesseln oder Brunnenkresse kleingehackt zugegeben werden. Bei einigen Hunden ist es nur durch die Gabe von Leckereien oder eben Hundeeis möglich, sie mit diesen zusätzlichen Substanzen zu ernähren.
Welche Hunde dürfen Hundeeis naschen?
Grundsätzlich dürfen Hunde jeden Alters ein Hundeeis zur Abkühlung bekommen. Das trifft auch auf Welpen zu. Allerdings sollte der Hundehalter den Hund beim Eisfressen nicht unbeaufsichtigt lassen. Das gilt besonders, wenn das Eis in kleine Behälter oder sogar mit einem Eisstil versehen gegeben wird. Junge Hunde spielen auch gerne übermütig und könnten sich verschlucken.
Auch für ältere Hunde-Senioren ist ein selbst gemachtes Eis eine willkommene Abwechslung. Häufig leiden sie besonders unter dem heißen Wetter. Da Hunde nur ein paar Schweißdrüsen unter den Pfoten haben, können sie den Wärmeaustausch nur über das Hecheln regulieren.
Allerdings sollte die allgemeine Gesundheit des Hundes im Vordergrund stehen. Es versteht sich von selbst, wenn der Vierbeiner unter einer Magen-Darm-Erkrankung leidet, dass sehr kaltes Eis kontraproduktiv ist.
Bei allgemein kranken Hunden sollte vor der Gabe der Tierarzt befragt werden. Wie in der Humanmedizin auch, ist die gleichzeitige Gabe von Milchprodukten und Antibiotika nicht sinnvoll. Nimmt der Hund Antibiotika, darf das Hundeeis auf keinen Fall aus Joghurt und Co. bestehen.
Für alle anderen Vierbeiner gilt, dass eine kleine Portion Hundeeis am Tag als unbedenklich gilt. Die Portionen hängen von der Größe des Hundes ab. Als Richtlinie kann gesagt werden, dass ein mittelgroßer Hund ruhig eine 150 g-Portion fressen darf. Allerdings darf der Hundehalter nicht vergessen, die Menge von der täglichen Hunderation abzuziehen, damit der Vierbeiner nicht übergewichtig wird.
Warum sollte Hundeeis selbst hergestellt werden?
Viele Hundehalter haben sich vielleicht gefragt, warum es in lokalen Geschäften so wenig leckeres Hundeeis zu kaufen gibt. Einige Barf-Läden bieten zwar Hundeeis an, aber in einer normalen Eisdiele ist es selten zu bekommen.
Bei tiefgefrorenen Produkten ist die Herstellung für einen kleinen Bedarf sehr kostenintensiv. Dazu kommt weiterhin, dass die Kühlkette nicht unterbrochen werden darf, was auch zu zusätzlichen Kosten führt. Einige Händler sind dazu übergegangen, sogenanntes Eispulver zu vertreiben. Dabei handelt es sich um getrocknete Inhaltsstoffe, die mit Wasser, Brühe oder laktosefreien Joghurt verrührt werden, um es dann einzufrieren.
Wenn der Hundehalter sowieso etwas zusammenmischen und anschließend selbst einfrieren muss, kann er auch direkt frische Zutaten für eine leckere und erfrischende Mahlzeit verwenden. Somit weiß er genau über die Inhaltsstoffe Bescheid und kann seinem Hund ruhigen Gewissens diese Abkühlung anbieten.
Geniale Rezepte, um Hundeeis selbst zu machen
Hundeeis aus Früchten für sehr heiße Tage
Zutaten:
- Erdbeeren
- Wassermelone
- etwas Wasser
Zubereitung:
- Wassermelone und Erdbeeren mit einem Pürierstab pürieren
- Mit etwas Wasser auffüllen
- In einen geeigneten Behälter füllen und mindestens 4 Stunden einfrieren
Dieses Wassereis sollte 15 Minuten bei Zimmertemperatur stehen, bevor es dem Hund gegeben wird. Es könnte sonst zu eiskalt für die Hundezunge sein. Am besten den Behälter in der Hand halten und dem Hund nur zum Lecken hinhalten.
Energie-Eis mit Leberwurst
Zutaten:
- 1 Becher Hüttenkäse
- 1 Banane
- Leberwurst nach Bedarf
Zubereitung:
- Banane auf kleinem Teller zerdrücken
- Hüttenkäse in eine Schüssel geben
- Banane in Hüttenkäse mit einem Mixer verquirlen
- Leberwurst nach Bedarf unterrühren
- Masse in einen geeigneten Behälter füllen und mindestens 4 Stunden einfrieren
Dieses Eis auf der Grundlage von Hüttenkäse fühlt sich für den Hund nicht so eiskalt an. Unter Beaufsichtigung kann er das Hundeeis aus dem Behälter auslecken.
Gemüseeis mit Hähnchenherzen
Zutaten:
- Ganze Hähnchenherzen
- Möhren
- Gurke (frisch aus der Gemüseabteilung, nicht aus dem Glas)
- Hühnerbrühe
Zubereitung:
- Möhren klein schneiden und anschließend pürieren
- Gurke in Stücke schneiden und ebenfalls pürieren
- Püree mit Hühnerbrühe auffüllen
- Hähnchenherzen halbieren oder vierteln und unterrühren
- Masse in geeignetem Behälter füllen und mindestens 4 Stunden einfrieren
Für größere Hunde können die Hähnchenherzen eventuell auch im Ganzen gelassen werden. Für Hunde ist es eine große Abwechslung, so lange zu lecken, bis sie an die Herzen gelangen. Bei sehr kälteempfindlichen Vierbeinern kann das Hundeeis auch im angetrauten Zustand angeboten werden.