Die Ernährung deines Hundes ist der Schlüssel zu seiner Gesundheit und seinem Wohlbefinden – doch manchmal ist es nötig, das Futter umzustellen. Egal, ob es an einer Futtermittelallergie liegt, du die Futterqualität verbessern möchtest oder dein Hund einfach älter wird und andere Nährstoffe braucht: Eine Futterumstellung sollte immer schrittweise erfolgen, damit dein Vierbeiner sich gut an das neue Futter gewöhnt. In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie du deinen Hund entspannt und erfolgreich an ein neues Futter gewöhnst, ohne Verdauungsprobleme oder Stress zu bereiten.
Wann ein Futterwechsel erforderlich ist
Wenn man einmal ein Futter gefunden hat, das der Hund gut verträgt und gerne frisst, möchte man oft nicht daran rütteln. Doch manchmal ist ein Futterwechsel unumgänglich und kommt oft auch unerwartet. Eine Futterumstellung bei Hunden kann aus verschiedenen Gründen notwendig sein, darunter:
- Allergien oder Unverträglichkeiten: Dein Hund zeigt Symptome wie Juckreiz, Verdauungsprobleme oder Hautausschläge, die auf eine Futtermittelallergie oder -unverträglichkeit hinweisen können.
- Veränderte Lebensphase: Welpen, erwachsene Hunde und Senioren haben unterschiedliche Nährstoffbedürfnisse. Mit dem Alter muss das Futter oft angepasst werden, um den veränderten Energiebedarf zu decken.
- Gesundheitliche Probleme: Erkrankungen wie Nierenprobleme, Diabetes oder Übergewicht erfordern spezielles Futter, das auf die jeweiligen gesundheitlichen Bedürfnisse abgestimmt ist.
- Qualität des Futters: Du möchtest auf hochwertigeres Futter umsteigen, das mehr Nährstoffe enthält und besser auf die Bedürfnisse deines Hundes abgestimmt ist.
- Gewichtsmanagement: Bei Über- oder Untergewicht kann die Umstellung auf ein kalorienreicheres oder -ärmeres Futter helfen, das Gewicht deines Hundes zu regulieren.
- Wechsel von Nass- auf Trockenfutter (oder umgekehrt): Möglicherweise möchtest du die Futterform ändern, z.B. aus praktischen oder gesundheitlichen Gründen.
- Geschmackliche Vorlieben: Manchmal verliert der Hund schlichtweg das Interesse am bisherigen Futter und braucht Abwechslung.
- Altes Futter nicht mehr erhältlich: Ärgerlich, aber kommt vor – manchmal ist das bisherige Futter einfach nicht mehr lieferbar oder wird aus dem Sortiment genommen.
Egal aus welchem Grund, eine schrittweise Futterumstellung hilft, Verdauungsprobleme zu vermeiden und das Wohlbefinden deines Hundes zu erhalten.
Futterumstellung beim Hund: Auf 1 Woche an das neue Futter gewöhnen
Die Umstellung auf neues Futter kann für deinen Hund eine Herausforderung darstellen, besonders wenn sein Verdauungssystem auf eine sanfte Anpassung angewiesen ist. Eine schrittweise Futterumstellung über (mindestens) eine Woche ist der beste Weg, um deinem Hund zu helfen, sich ohne Stress und Verdauungsprobleme an das neue Hundefutter zu gewöhnen. Und so funktioniert's:
Tag 1-2: 25% neues Futter, 75% altes Futter
Beginne damit, nur einen kleinen Teil des neuen Futters mit dem bisherigen Futter zu mischen. Dies ermöglicht deinem Hund, sich langsam an den neuen Geschmack und die neue Zusammensetzung zu gewöhnen, ohne dass sein Verdauungssystem überfordert wird. Achte darauf, dass du die Mischung gut verrührst, damit beide Futtersorten gleichmäßig verteilt sind.
Tag 3-4: 50% neues Futter, 50% altes Futter
Nach den ersten zwei Tagen kannst du die Menge des neuen Futters auf 50 % erhöhen und das alte Futter auf 50 % reduzieren. Dies gibt deinem Hund die Gelegenheit, sich weiter an das neue Futter anzupassen, während er immer noch eine bekannte und vertraute Basis hat.
Tag 5-6: 75% neues Futter, 25% altes Futter
Erhöhe den Anteil des neuen Futters auf 75 % und reduziere das alte Futter auf 25 %. Beobachte während dieses Zeitraums, wie dein Hund auf die neue Futtermischung reagiert. Wenn es keine Anzeichen von Verdauungsproblemen oder Unwohlsein gibt, kannst du mit dem nächsten Schritt weitermachen.
Ab Tag 7: 100% neues Futter
Nach einer Woche solltest du in der Lage sein, das alte Futter vollständig durch das neue zu ersetzen. Achte darauf, dass dein Hund weiterhin gut frisst und keine Verdauungsprobleme wie Durchfall oder Erbrechen auftreten. Wenn alles gut verläuft, ist dein Hund nun vollständig auf das neue Futter umgestellt.
Unser Tipp: Wenn dein Hund generell einen empfindlichen Magen hat, lasse dir lieber etwas mehr Zeit bei der Futterumstellung. Du kannst z.B. das Futter auf 2 Wochen umstellen oder jeden Tag minimal mehr vom neuen Futter hinzugeben statt in 1/4-Schritten zu verfahren.
6 Fehler bei der Futterumstellung, die du vermeiden solltest
Die Umstellung des Futters kann eine heikle Angelegenheit sein, und es gibt einige Dinge, die du wissen solltest, um deinem Hund den Übergang so angenehm wie möglich zu gestalten. Hier sind sechs Fehler, die du unbedingt vermeiden solltest:
1. Zu schnelle Umstellung
Einer der größten Fehler bei der Futterumstellung ist es, das neue Futter zu schnell einzuführen. Ein abruptes Wechseln kann den empfindlichen Magen-Darm-Trakt deines Hundes überfordern und zu Verdauungsproblemen wie Durchfall oder Erbrechen führen. Um dies zu verhindern, solltest du das neue Futter wie oben beschrieben schrittweise einführen und den Anteil des neuen Futters über (mindestens) eine Woche hinweg langsam erhöhen.
2. Symptome ignorieren
Während der Umstellung können kleinere Verdauungsprobleme auftreten, und es ist wichtig, auf die Reaktionen deines Hundes zu achten. Wenn dein Hund Anzeichen von Unwohlsein zeigt, wie Erbrechen, Durchfall oder Hautirritationen, solltest du diese Symptome ernst nehmen. Solche Reaktionen können auf eine Unverträglichkeit oder allergische Reaktion hinweisen. In solchen Fällen könnte es notwendig sein, die Umstellung noch langsamer vorzunehmen oder einen Tierarzt zu konsultieren.
3. Portionsgröße nicht anpassen
Ein weiterer häufiger Fehler ist es, die Portionsgröße nicht an das neue Futter anzupassen. Unterschiedliche Futtersorten haben unterschiedliche Kalorien- und Nährstoffdichten. Wenn du die Menge nicht anpasst, kann das zu Über- oder Untergewicht führen. Achte auf die Fütterungsempfehlungen des Herstellers und justiere die Menge entsprechend, um sicherzustellen, dass dein Hund die richtige Menge an Nährstoffen erhält.
4. Zu häufige Futterwechsel
Das ständige Wechseln des Futters kann das Verdauungssystem deines Hundes belasten und zu anhaltenden Verdauungsproblemen führen. Wenn du häufig das Futter wechselst, kann dies auch dazu führen, dass dein Hund wählerischer wird. Informiere dich also ausführlich, bevor du wahllos auf ein neues Futter umstellst, und halte dich dann möglichst langfristig an das neue Futter, es sei denn, es gibt einen gesundheitlichen Grund für eine weitere Änderung.
5. Zu wenig Wasser bereitstellen
Besonders wenn du auf Trockenfutter umstellst, ist es wichtig, dass dein Hund ausreichend Wasser zur Verfügung hat. Eine unzureichende Wasseraufnahme kann zu Verstopfung und anderen gesundheitlichen Problemen führen. Stelle sicher, dass dein Hund immer frisches Wasser zur Verfügung hat, um die Umstellung zu unterstützen und die Gesundheit deines Hundes zu gewährleisten.
6. Mangelnde Geduld
Manche Hundeeltern brechen die Futterumstellung ab, sobald in den ersten Tagen kleinere Probleme auftreten, oder erwarten sofortige Verbesserungen. Hier ist es wichtig, nicht gleich in Panik zu verfallen: Kleine Verdauungsprobleme wie leichtes Blähen oder vorübergehender Durchfall können in den ersten Tagen normal sein. Gib deinem Hund die Zeit, sich an das neue Futter zu gewöhnen, und sei geduldig mit dem Prozess. Überstürze nichts und halte durch, denn oft braucht es einfach ein wenig Zeit, bis sich das Verdauungssystem auf die neue Ernährung eingestellt hat.
Indem du diese Fehler vermeidest, kannst du die Futterumstellung für deinen Hund so sanft und stressfrei wie möglich gestalten. Wenn du auf die Bedürfnisse und Reaktionen deines Vierbeiners achtest, wird der Übergang zu neuem Futter viel einfacher verlaufen.
Symptome & Probleme bei der Futterumstellung
Leider klappt nicht jede Futterumstellung so problemlos, wie man sich es wünschen würde, insbesondere bei empfindlichen Hunden. Während der Übergangsphase kann es zu verschiedenen Problemen kommen, die oft normal sind, aber dennoch überwacht werden sollten.
Symptome, die bei einer Futterumstellung auftreten können:
Ruhe bewahren: Das Auftreten von leichten Symptomen heißt nicht automatisch, dass das neue Futter schlecht ist. Kleinere Verdauungsprobleme legen sich meist innerhalb von 1-2 Wochen von selbst.
Durchfall nach Futterumstellung
Durchfall nach der Futterumstellung ist relativ häufig und kann auftreten, da sich das Verdauungssystem deines Hundes an die neue Nahrung anpasst. Dies ist meist normal und sollte in der Regel innerhalb von ein bis zwei Wochen von selbst abklingen, während sich der Magen-Darm-Trakt an die neuen Zutaten gewöhnt. Erhöhe den Anteil des neuen Futters erstmal nicht weiter (oder nur sehr langsam), bis der Durchfall etwas abklingt. Stelle zudem sicher, dass stets frisches Wasser bereitsteht, um Austrocknung zu vermeiden. Sollte der Durchfall länger als zwei Wochen anhalten oder von anderen ernsthaften Symptomen begleitet werden, ist es ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen.
Erbrechen nach Futterumstellung
Erbrechen kann auftreten, wenn das neue Futter schwer verdaulich ist oder der Verdauungstrakt Schwierigkeiten hat, sich anzupassen. Ein gelegentliches Erbrechen ist in der Übergangsphase normal und sollte normalerweise innerhalb weniger Tage besser werden. Die schrittweise Einführung des neuen Futters kann helfen, das Risiko des Erbrechens zu minimieren. Wenn das Erbrechen jedoch anhält, wiederholt auftritt oder von weiteren Symptomen wie Lethargie begleitet wird, solltest du einen Tierarzt konsultieren.
Blähungen nach Futterumstellung
Blähungen sind ein weiteres häufiges Symptom während der Futterumstellung. Dein Hund kann einen aufgeblähten Bauch haben oder vermehrt Gas produzieren, während sich sein Verdauungssystem an das neue Futter gewöhnt. Blähungen sind meist vorübergehend und sollten innerhalb einer Woche abklingen. Eine langsame Umstellung auf das neue Futter sowie die Wahl leicht verdaulicher Zutaten können helfen, Blähungen zu reduzieren. Wenn die Blähungen anhalten oder besonders stark ausgeprägt sind, ist es ratsam, einen Tierarzt um Rat zu fragen.
Juckreiz nach Futterumstellung
Juckreiz kann auftreten, wenn dein Hund auf neue Zutaten im Futter allergisch reagiert oder Hautirritationen entwickelt. Ein gewisser Juckreiz ist manchmal normal, besonders wenn das neue Futter andere Zutaten enthält als das alte. Dies sollte jedoch innerhalb einer Woche besser werden, wenn sich der Hund an das neue Futter gewöhnt. Wenn der Juckreiz jedoch anhält, sich verschlimmert oder mit anderen Hautproblemen wie Rötungen oder Wunden einhergeht, solltest du einen Tierarzt aufsuchen.
Blut im Stuhl nach Futterumstellung
Blut im Stuhl ist ein ernstes Symptom, das nicht als normal angesehen wird. Es kann auf schwerwiegende Probleme wie Magen-Darm-Entzündungen, starke Allergien oder Verletzungen hinweisen. Blut im Stuhl sollte nicht ignoriert werden und erfordert sofortige tierärztliche Untersuchung. Wenn du Blut im Kot deines Hundes entdeckst, ist es wichtig, schnell einen Tierarzt aufzusuchen, um die genaue Ursache zu ermitteln und eine geeignete Behandlung einzuleiten.