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Anleitung: Schnüffelteppich ganz einfach selber machen (DIY)

Ein Hund schnüffelt an einem selbstgemachten Schnüffelteppich.

Man sagt, dass 20 Minuten Nasenarbeit den Hund so sehr auslastet, wie ein zweistündiger Spaziergang. Daher ist ein Schnüffelteppich nicht nur eine gute Beschäftigungsmöglichkeit, sondern zugleich auch ein ideales Hilfsmittel, die Leistungsfähigkeit der Hundenase zu schulen. Wie Sie so einen Schnüffelteppich selbst herstellen können und worauf dabei zu achten ist, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Kann ich einen Schnüffelteppich für meinen Hund selber machen?

Das Herstellen eines Schnüffelteppichs ist überhaupt kein Hexenwerk. Mit ein paar Dingen aus dem Alltag lässt sich schnell ein entsprechendes Modell basteln – und schon kann der Schnüffelspaß beginnen! Die Arbeit ist kinderleicht und erfordert lediglich etwas Geduld. So können schon die Kleinsten dabei helfen, eine Schnüffeldecke für den haarigen Freund zu erstellen.

Um einen Schnüffelteppich herzustellen, werden nur wenige Materialien benötigt. Im Fachhandel gibt es zwar unterschiedliche Modelle, doch in der Regel sind diese alle gleich aufgebaut: Mithilfe verschiedener Stoffstreifen und -Elemente wird eine Schnüffelwiese gebaut, in der Leckerchen für den Hund versteckt werden. Die Belohnungen muss er dann mithilfe seines Geruchssinns ausfindig machen und zwischen den Stoffstreifen ausgraben.

Für einen Schnüffelteppich werden folgende Materialien benötigt:

  • eine rutschfeste Unterlage, z.B. eine Spüleinlage oder ein Rutschstopp für Teppiche
  • verschiedene Stoffstücke, z.B. alte Fleecedecken, Bettwäsche, Socken, T-Shirts, Jeans usw.
  • eine Schere

DIY-Bastelanleitung: Schnüffelteppich selber machen

Nachfolgend stellen wir die einzelnen Schritte in einer Anleitung genauer vor, wie sich ein Schnüffelteppich für den pelzigen Freund selbst gestalten lässt.

  1. Im ersten Schritt werden die verschiedenen Stoffe in einzelne Streifen geschnitten. Diese sollten eine Länge von etwa 20 cm und eine Breite von zwei bis drei cm haben. Achtung: Die Streifen nicht zu kurz schneiden, damit sie später noch festgeknotet und vom Hund nicht gelöst werden können!
  2. Danach muss die rutschfeste Unterlage bearbeitet werden. Wenn sie bereits Löcher hat (wie es zum Beispiel bei einer Spüleinlage der Fall ist), ist keine weitere Bearbeitung nötig. Sind keine oder zu kleine Löcher vorhanden, sollten diese im Abstand von etwa 3 cm gesetzt werden. Die Löcher können mit der Schere geschnitten werden.
  3. Nun werden die Stoffstreifen einzeln durch die Löcher gefädelt. Ein Streifen kommt immer durch zwei nebeneinander liegende Löcher und wird dann an der Oberfläche verknotet. So wird mit allen Stoffstreifen verfahren – die Knoterei kann wild hin und her verlaufen. Je dichter die Stoffstreifen angebracht werden, desto schwieriger wird die Suche für den Hund.
  4. Zuletzt kann der Rand des Schnüffelteppichs noch etwas zurückgeschnitten werden, sofern dies notwendig ist. So verschwindet er unter der Schnüffelwiese und verlockt den Vierbeiner nicht dazu, daran herumzuknabbern.

Den Schnüffelteppich anspruchsvoller gestalten - so geht’s

Der Schnüffelteppich ist ein spannender Zeitvertreib für (fast) jeden Vierbeiner, doch nach einigen Durchgängen wissen die meisten Hunde, wie das Spiel funktioniert. Sie werden immer schneller in der Suche und machen den Eindruck, unterfordert zu sein.

Doch das ist kein Problem: Um den Teppich etwas anspruchsvoller zu gestalten, können einfach mehr Stoffstreifen eingearbeitet werden. Je voller die Fläche gefüllt ist, desto schwieriger ist es für den Hund, die Belohnungen ausfindig zu machen.

Außerdem gibt es die Möglichkeit, in der Größe des Teppichs zu variieren. Für kleine Hunde ist zunächst eine quadratische Fläche von 20 bis 30 cm angebracht, während große Hunde ruhig ein Quadrat von 50 x 50 cm absuchen können. Wenn der Vierbeiner zu schnell mit dem Suchen fertig ist, kann durch die Vergrößerung der Fläche die Spielzeit entsprechend verlängert werden.

Zuletzt gibt es noch die Möglichkeit, neben den Teppichstreifen noch andere Elemente in den Schnüffelteppich zu integrieren. Auf eine große Filzplatte kann zum Beispiel neben der Schnüffelwiese ein Feld mit mehreren Klappen oder überlappenden Elementen aus Stoff angebracht werden. Diese muss der Hund hoch- oder aufklappen, um an die Belohnung zu kommen.

Denkbar wären zum Beispiel auch Verschlüsse wie Klett oder Druckknöpfe, die durch den Hund geöffnet werden müssen. Aber Vorsicht: Es sollten keine Materialien verwendet werden, die durch den Hund verschluckt werden oder ihn verletzen könnten!

Worauf sollte beim Basteln eines Schnüffelteppichs geachtet werden?

Die Wahl der Materialien ist bei einem DIY-Schnüffelteppich das A und O. Es sollten grundsätzlich nur Materialien verwendet werden, die für den Hund ungefährlich sind. Die Stoffe sollten daher weder ausfransen noch chemisch belastet oder gefärbt sein.

Wenn es sich um gebrauchte Kleidungsstücke handelt, sind diese in der Regel mehrmals gewaschen. Neu gekaufte Stoffe oder Fleecedecken sollten vor dem Schneiden zur Sicherheit einmal in der Waschmaschine landen. Gleiches gilt auch, wenn nur noch Stoffstückchen vorhanden sind, wie beispielsweise Fleecestreifen.

Bei der Wahl der rutschfesten Unterlage sollte darauf geachtet werden, dass es keine scharfen Kanten gibt. Der Hund sollte beim Spielen aber ohnehin nicht unbeobachtet sein, da viele Hunde dazu neigen, die Unterlage oder die Stoffstreifen zu zerkauen, sobald alle Leckerchen gefunden sind.

Wenn diese Punkte berücksichtigt werden, ist das Spielen mit der Schnüffeldecke für den Hund nicht gefährlich – im Gegenteil: Er empfindet das Spiel als eine tolle Beschäftigungsmöglichkeit, die ihn fördert und fordert und für die er am Ende sogar noch belohnt wird!

Ein selbst gemachter Schnüffelteppich ist viel individueller und zudem in der Regel günstiger als die im Handel erhältlichen Modelle. Farbe, Größe, Material und Form sind frei wählbar und erlauben eine Vielzahl an Varianten.

Sicher ist ein DIY-Schnüffelteppich auch eine schöne Geschenkidee an Freunde und Bekannte. Trotzdem sollten die selbst gemachten Spielzeuge nicht gewerblich verkauft werden. Für den Verkauf von DIY-Artikeln ist ein Gewerbeschein erforderlich.

Außerdem bedarf es einer Produkthaftpflicht-Versicherung, falls doch einmal etwas passieren sollte. Es ist also sicherer, einfach für sich selbst zu basteln oder anderen mit einem Teppich eine kleine Freude zu machen.

Alle Hunde lieben Schnüffelspiele – ist das wirklich so?

Eigentlich freuen sich alle Hunde über Beschäftigung. Dass Schnüffelspiele nur für bestimmte Rassen oder solche mit ausgeprägtem Jagdtrieb interessant sind, ist ein Gerücht. Denn welcher Hund bekommt nicht gern ein Leckerli?

Doch natürlich gibt es auch Fellnasen, die schnell das Interesse an der Suche verlieren und unter- oder überfordert mit der Aufgabe sind. In solchen Fällen kann man den Schwierigkeitsgrad zunächst individuell anpassen. Sollte sich dann immer noch keine Besserung einstellen, ist der Schnüffelteppich vielleicht tatsächlich die falsche Wahl.

Grundsätzlich ist der DIY-Teppich aber eine super Möglichkeit, sowohl Hund als auch Herrchen oder Frauchen eine Weile zu beschäftigen. Vor allem alte oder kranke Hunde, die nicht mehr so viel Bewegung bekommen, werden durch das Schnüffeln und die Arbeit mit der Nase geistig fit gehalten. Deshalb ran an die Arbeit – und viel Spaß beim Schnüffeln!

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