Haltung

Körpersprache von Ihrer Katze deuten und Verhalten verstehen

Eine Katze schaut mit großen Augen nach oben.

Und Katzen sprechen doch -- nicht nur mit einem einfachen „Miau“, sondern mit einer ausdrucksvollen Körpersprache. Achten Sie auf Körperhaltung und Mimik, um zu lernen, was Ihre Samtpfote Ihnen sagen will.

Wie benutzen Katzen ihren Körper als Sprache?

Katzen besitzen eine facettenreiche Körpersprache und wer diese studiert, wird den faszinierenden und manchmal unnahbar wirkenden Tieren erstaunlich nahekommen. Ob Ohren, Augen, Schwanz oder der ganze Körper – Katzen kommunizieren viel mehr über ihren Körper als andere Lebewesen.
Achten Sie daher nicht nur auf einzelne Körperstellen, sondern auch auf die Gesamthaltung und Ausdruck, um die Sprache Ihrer Katze besser verstehen zu können.

Was kann mir die Ohrstellung der Katzen sagen?

Katzen drehen ihre Ohren in alle Richtungen, damit ihnen kein Geräusch entgeht. Daneben setzen die Vierbeiner die Ohrmuscheln auch als Stimmungsbarometer ein.

Schauen Sie auf die Ohren, wird Ihnen vieles klar:

  • Ohren zeigen gerade nach oben = Katze ist wachsam und munter
  • Ohren neigen leicht zur Seite = Katze fühlt sich gestört
  • Ohren stehen seitlich vom Kopf ab = Lass mich in Ruhe!
  • Ohren sind komplett nach hinten gedreht = Katze ist angriffslustig

Was können die Augen einer Katze verraten?

Katzenaugen faszinieren und prägen die Mimik der Tiere entscheidend. Ähnlich wie bei uns Menschen kommen Stirnrunzeln oder Naserümpfen dazu und schon schaut Ihre Samtpfote ärgerlich oder erstaunt.

Katzenaugen sprechen mit Ihnen, achten Sie darauf:

  • Augen sind weit geöffnet = Katze ist interessiert oder erstaunt
  • Augen sind halb geöffnet = Katze ist ruhig und entspannt
  • Augen zwinkern = Katze fühlt sich pudelwohl und freut sich
  • Augen sind zusammengekniffen = Katze hat Angst oder ist müde

Was bedeuten die verschiedenen Schwanzstellungen der Katze?

Man möchte meinen, Katzen sprechen mit dem Schwanz. Tatsächlich können Sie die Katzensprache sehr gut an der Schwanzstellung ablesen. Begrüßt Sie Ihre Katze, tut sie dies mit hocherhobenem Schwanz. Der aufgerichtete Schwanz signalisiert Freude und stellt eine Einladung dar, die kätzische Analkontrolle durchzuführen. Katzen identifizieren sich auf diese Art.

Daneben gibt es viele weitere Schwanzstellungen. Lernen Sie die Schwanzsprache Ihrer Katze beherrschen:

  • Schwanz hängt herunter: In neutraler Stimmung lassen Katzen den Schwanz einfach herunterhängen. Strecken sich die Tiere, kommt Spannung in den Schwanz. Während die hintere Hälfte noch herabhängt, richtet sich die Schwanzwurzel langsam auf und die Katze startet in den Tag.
  • Schwanzwedeln: Jeder weiß: Wenn ein Hund mit dem Schwanz wedelt, freut er sich und hat gute Laune. Wedeln Katzen mit dem Schwanz, befinden sie sich entweder in Spiellaune oder in Angriffsstimmung.
  • Schwanz ähnelt einem Fragezeichen: Katze ist gut gelaunt und bereit für Spielen oder Schmusen.
  • Schwanz schlägt auf den Boden auf: Diese Körperhaltung signalisiert, dass Ärger im Anmarsch ist. Die Katze befindet sich in Angriffsstimmung.
  • Schwanzspitze bewegt sich hin und her: Dies ist ein Ablenkungsmanöver. Katzen nutzen diese Körpersignale bei der Jagd. Das Beutetier konzentriert sich auf die Bewegung und merkt nicht, dass ihn Kopf und Krallen der Katze immer näher kommen.

Was bedeutet es, wenn der Schwanz meiner Katze buschig wird?

Sicher haben Sie schon hin und wieder staunend beobachtet, wie sich Ihre Katze plötzlich in einen kleinen Waschbären zu verwandeln scheint. Ähnelt der Schwanz einer Flaschenbürste, sind alle Haare gesträubt und die Samtpfote reckt den Schwanz senkrecht in die Höhe. Katzen senden diese Signale, wenn sie sich bedroht fühlen oder erschrecken. Der buschige Schwanz soll die Tiere größer und furchterregender erscheinen lassen.

Was bedeutet es, wenn eine Katze mir ihren Bauch zu streckt?

Ihre Katze ist nicht der geborene Schmuser und Sie fragen sich manchmal, ob der Vierbeiner überhaupt Gefühle für Sie entwickelt? Streckt die Katze zur Begrüßung Ihnen den Bauch entgegen, können Sie davon ausgehen, dass sich das Tier sicher und geborgen fühlt und Vertrauen zu Frauchen gefasst hat. Der Bauch ist das verletzlichste Körperteil der Katze und wird nur selten hergezeigt. Sie dürfen sich geehrt fühlen.

Die Körpersprache von Katzen und deren Bedeutung

So unbegreiflich es die meisten Menschen vielleicht finden, Katzen verfügen über eine eigene Sprache, die weit über Fauchen und Jaulen hinausgeht. Die Körpersprache von Katzen kann die verschiedensten Befindlichkeiten deutlich zum Ausdruck bringen.

Freude

Ein deutliches Signal ist der steil aufgerichtete Schwanz, mit dem die Katze Frauchen entgegenläuft. Auch wenn Katzen blinzeln, steht dies für einen ausgeglichenen und zufriedenen Vierbeiner.

Befinden sich die Pfoten in Bewegung und ahmen die Tiere den Milchtritt der Kätzchen beim Säugen nach, kann dies ebenfalls als Ausdruck von Freude und Zufriedenheit verstanden werden.

Schnurren kann bei Katzen verschiedene Bedeutungen haben. So zeigen die Tiere dieses Verhalten auch, wenn sie sich beruhigen wollen oder Schmerzen haben. Sitzt die Katze auf Frauchens Schoß und schnurrt, ist dies mit großer Wahrscheinlichkeit ein Ausdruck von Freude und Zuneigung.

Aggression

Ist eine Katze aggressiv, erscheint der ganze Körper in Alarmbereitschaft versetzt. Dies äußert sich in einem ganz typischen Verhalten und einer komplexen Katzensprache:

  • Katzenbuckel
  • Fell aufgestellt
  • buschiger Schwanz
  • Pupillen geweitet
  • Zähne sichtbar
  • Blick starr auf die Beute oder das Angriffsziel gerichtet

Neugierde

Katzen sind von Natur aus neugierig. Daher wird diese Eigenschaft am Katzenverhalten weniger deutlich. Neugierige Katzen besitzen einen wachen Blick, sind aufmerksam und interessiert. Kopf und Hals erscheinen vorgestreckt und auf das Objekt der Begierde ausgerichtet.

Spieltrieb

Verspielte Katzen sind ebenfalls nicht eindeutig an einer spezifischen Körperhaltung erkennbar. Viel mehr verdeutlicht das gesamte Verhalten den Spieltrieb. Die Tiere rennen durch die gesamte Wohnung, verlangen mit miauen oder um die Beine streichen nach Aufmerksamkeit oder wälzen sich auf dem Boden hin und her. Soll Frauchen mitspielen, wird es nicht selten mit der Pfote angestupst.

Die Verhaltensweisen von Katzen

Katzen zeigen uns Menschen, wo der Schuh drückt. Nur leider werden die Tiere nicht immer verstanden, da uns das nötige Einfühlungsvermögen fehlt und wir die Gestik der Samtpfoten zu wenig verstehen.

Wie zeigen Katzen Vertrauen?

Ein ganz besonderer Vertrauensbeweis ist der Ihnen zugewandte Bauch. Streichen die Tiere um die Beine von Frauchen oder reiben ihren Kopf an Ihnen, ist dies ebenfalls ein Zeichen von Liebe und Vertrauen.

Katzen zeigen sich ihre Zuneigung, indem sie gegenseitig Fellpflege betreiben. Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie ein Näschen und Schnurrhaare berühren und die Katze beginnt, sie abzulecken.

Der Milchtritt bei älteren Katzen gilt ebenfalls als Vertrauensbeweis. Ihre Katze fühlt sich wohl bei Ihnen und wird an die Zeit als Kitten erinnert.

Wie merke ich, ob meine Katze noch kuscheln will?

Ihre Katze sucht Blickkontakt mit Ihnen? Dann ist es Zeit für eine Kuschelstunde. Werfen sich die Vierbeiner auf die Seite oder stupsen mit dem Köpfchen an Ihre Hand, ist Schmusen angesagt.

Katzen, die gerne kuscheln, drängen sich auch häufig auf Frauchens Schoß, treten mit den Pfoten und beginnen zu schnurren.

Wie zeigen Katzen, dass sie spielen wollen?

Ist eine Katze in Spiellaune, kann sich dies ganz unterschiedlich äußern. Kommt die Samtpfote mit steil aufgerichtetem Schwanz und leicht tänzelnder Schwanzspitze auf Sie zu, können Sie dies als freundliche Einladung zum Spielen und Toben auffassen.

Manche Katzen werfen sich auf den Boden und rollen sich auf die Seite. Strecken die Tiere dazu die Pfoten nach Ihnen aus, lassen Sie sich diese Einladung zum Spielen nicht entgehen.

Einige Tiere flitzen auch durchs Zimmer und wissen ganz genau, wo ihr Lieblingsspielzeug zu finden ist. Legt Ihnen der Vierbeiner Ball oder Fellmaus vor die Füße, könnte die Aufforderung zum Spielen nicht deutlicher ausfallen.

Wie signalisiert eine Katze Unbehagen und Angst?

Wollen Sie wissen, ob Ihre Katze ängstlich ist, schauen Sie sich die Ohren an. Sind diese steil aufgerichtet, ist alles im grünen Bereich. Angelegte Ohren signalisieren Angst und Bedrohung.

Der Schwanz ist ein weiteres Indiz für das Unbehagen der Tiere. Wedelt die Katze mit dem Schwanz, erscheint der Schwanz buschig oder wird der Schwanz eingezogen, sind die Tiere in jedem Fall ängstlich oder fühlen sich bedroht.

Selbst Katzenkenner bringen das Gähnen der Tiere nur selten mit einer Angstreaktion in Verbindung. Tatsächlich nutzen Katzen Gähnen dazu, sich in beängstigenden oder bedrohlichen Situationen selbst zu beruhigen.

Fazit

Die Körpersprache von Katzen geht weit über die Verständigungsmöglichkeiten anderer Tiere hinaus und reicht von Lauten und Geräuschen bis hin zu einer vielseitigen Gestik und zahlreichen unmissverständlichen Signalen. Lernen Sie die Katzensprache kennen, dann lernen Sie auch Ihre Samtpfote zu verstehen.

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