Jeder weiß, dass Katzen miauen – und das gerne und oft und in den verschiedensten Tonlagen und Ausführungen. Miauen ist dabei aber bei Weitem nicht das einzige Geräusch, das unsere Miezen in ihrem durchaus breitgefächerten Repertoire der Lautsprache haben. Hier ist gewissermaßen alles vertreten bis hin zum berüchtigten Katzenjammer.
Studien haben ergeben, dass Katzen sogar in der Lage sind, das Geschrei hungriger Babys zu imitieren, wenn sie selbst Hunger haben. Welche Katzengeräusche es gibt, in welcher Situation sie auftreten und wie Sie Ihre Fellnase so besser verstehen können, erfahren Sie im folgenden Beitrag.
Häufige Katzengeräusche und ihre Bedeutung
Miauen und maunzen
Beginnen wir mit dem wohl bekanntesten Geräusch, dem Miauen oder Maunzen. Dieses Geräusch kommt am häufigsten vor und ist dabei sehr situationsabhängig. Dahinter versteckt sich in der Regel grundsätzlich, dass die Katze etwas von uns Menschen möchte und kann bei Hunger sogar die Frequenz eines schreienden Babys, das Hunger hat, erreichen.
- Ein sehr hohes, quietschendes und flehentliches Miau: Die Katze hat Hunger.
- Ein fröhliches und gleichzeitig forderndes Miau: Die Katze will spielen.
- Ein verzerrtes, langgezogenes Miau: Die Katze hat Schmerzen und braucht Hilfe.
Gut zu wissen: Katzen benutzen Miau-Laute als Teil der Katzensprache fast ausschließlich in der Kommunikation mit ihren Haltern, dagegen nicht untereinander. Hier wird in erster Linie auf eine eindeutige Körpersprache Wert gelegt, die in einigen Fällen von Lauten untermalt wird.
Schnurren
Diese Geräusch liebt wohl jeder Katzenmensch, heißt es doch in den meisten Fällen, dass die Katze gesund und glücklich ist. Schnurren ist oft ein „Miauend“-Begleitgeräusch, wenn die Katze Hunger hat und ihr Futter haben möchte. Von vielen Haltern wird diese Kombination übrigens Studien zufolge als anstrengend empfunden, weshalb sie dem Wunsch nach Essen relativ zügig nachkommen. Dieses Schnurren wird auch als „Bittschnurren“ bezeichnet.
Katzen schnurren auch mit anderen Katzen und hier bedeutet es, dass die Katze friedlich gestimmt ist. Diesen Laut können Kätzchen übrigens bereits im Alter von einer Woche machen und signalisieren damit ihrer Katzenmama, dass bei ihnen alles in Ordnung ist.
Schnurren kann aber auch einen ernsteren Hintergrund haben. Nämlich dann, wenn die Katze gestresst oder sogar krank ist und Schmerzen hat. Damit wollen sie sich selbst beruhigen und sich die Angst vor Krankheit oder Schlimmerem nehmen.
Wissenswert: Man weiß zwar nach wie vor nicht genau, wie Schnurren erzeugt wird, man geht aber davon aus, dass es sich hierbei um ein Aneinanderreiben der Stimmbänder handelt, die diesen Klang hervorrufen.
Fiepen und Wimmern
Diese Geräusche sind in der Regel ein Anzeichen dafür, dass es der Katze schlecht geht oder sie Hilfe benötigt. Fiepen ist dabei ein weiterer Katzenlaut, der sich bereits im Kittenalter entwickelt hat. Fiepen ist ein sehr hoher Laut, den Kätzchen ausstoßen, die beispielsweise auf der Suche nach ihrer Mutter sind, wenn sie deren Aufmerksamkeit haben möchten oder eben Hilfe benötigen. Auch erwachsene Katzen bedienen sich des Fiepens, wenn sie Hilfe brauchen, aber auch, wenn sie etwas von uns wollen, wie beispielsweise Futter oder eine Streicheleinheit.
Gurren
Katzen können ebenfalls gurren wie eine Taube. Dieses fröhliche Geräusch wird vor allem zur Begrüßung von Mensch und Artgenossen gleichermaßen eingesetzt, aber auch als Aufforderung, etwas zu tun bzw. der Katze zu folgen. Gerne wird beim gemeinsamen Kuscheln mit dem Lieblingsmenschen gegurrt.
Es drückt zum einen Wohlbefinden aus, zum anderen wird aber auch hier nach mehr Streicheleinheiten gefordert, sofern die Katze ein Kuschelweltmeister ist.
Gut zu wissen: Gurrgeräusche werden bereits von der Katzenmutter ausgesendet, um die Kitten wieder zu sich zu rufen. Auch Kater benutzen diese Laute, um eine Katze zu bezirzen.
Schnattern, Zwitschern und Keckern
Dieses Geräusch haben Sie mit Sicherheit schon das ein oder andere Mal gehört – und zwar dann, wenn Ihre Fellnase am Fenster sitzt und draußen ein Vogel vorbeifliegt oder auf dem Boden pickt. Schnattern oder Keckern klingt ein wenig wie ein stotterndes Miauen oder Maunzen und verwirrt Katzenhalter, wenn sie dieses Geräusch noch nie gehört haben.
In einigen Fällen klingt das Schnattern auch wie Zwitschern, die Katze scheint also zu versuchen, ihre fliegende Beute zu imitieren und anzulocken.
Es gibt mehrere Theorien, warum unsere Miezen schnattern bzw. keckern:
- Dieser Laut entspricht einem Zähneklappern, mit dem der Nackenbiss simuliert wird, der die Beute tötet.
- Die Katze ist frustriert, weil die Beute für sie unerreichbar ist.
Fauchen, Spucken und Knurren
Hierbei handelt es sich definitiv nicht um wohlwollende Katzengeräusche, sondern um die allerletzte Warnung, bevor die Krallen zum Einsatz kommen. Katzen, die diese Laute ausstoßen, sind verärgert und fühlen sich bedroht. Knurren ist das erste Anzeichen, dass man sich der Katze nicht nähern bzw. auf Abstand gehen sollte – oft kombiniert mit einem wedelnden Schwanz.
Gebleckte Zähne und der Zischlaut, das Fauchen, sind dabei die zweite Lautwarnung. Funktioniert diese nicht, wird gespuckt. Dabei handelt es sich um einen Luftausstoß, der wie ein Hissen klingt. Diese Laute bedeuten, dass mit der Katze nicht mehr zu spaßen ist und sie unmittelbar vor einem für ihr Gegenüber schmerzhaften Angriff steht.
Katzengesang, Katzengejaule, Katzengeheule
Keines dieser Geräusche hat auch nur im Entferntesten etwas mit Gesang, geschweige denn mit einer Melodie zu tun. Der Katzengesang und auch Gejaule und Geheule sind in der Tat so fürchterlich, dass diese Laute uns den Schreck in die Glieder fahren lassen können.
Gerade paarungswillige und damit unkastrierte Kater bedienen sich dieses Geräusch-Repertoires, um zum einen rollige Katzen anzulocken und um zum anderen andere Kater aus ihrem Paarungsrevier zu vertreiben – und das tun sie bevorzugt nachts, womit sie uns wiederholt aus dem Schlaf reißen. Ein solcher Katergesang kann durchaus bis zu einer halben Stunde andauern und ist durch Heulen, Jaulen und das Ausstoßen von anderen gruseligen Drohlauten charakteristisch. Auch rollige Katzen stoßen eine Art Katzengeheule aus, mit der Intention, einen Partner anzulocken.
Flehmen
Beim Flehmen handelt es sich strenggenommen nicht um ein Geräusch, sondern um eine Mimik. Dabei hat Katze plötzlich einen leicht entrückten Gesichtsausdruck, bei dem das Maul geöffnet, die Nase gerümpft und der Kopf nach hinten gestreckt ist. Der Grund hierfür ist, dass die Katze so Gerüche und vor allem auch Pheromone besser wahrnehmen kann, weshalb dieses Verhalten ein weiteres Charakteristikum paarungswilliger Katzen und Kater ist.
Doch auch kastrierte Katzen und Kater flehmen, und zwar dann, wenn sie einen interessanten Geruch wahrgenommen haben. In einigen Fällen genügt hier bereits der Geruch des eigenen oder eines fremden Katzenpopos – denn zu diesem Körperteil haben unsere Katzen eine ganz besondere Beziehung.
Schon gewusst? Flehmende Katzen riechen nicht nur, sondern schmecken auch. Das wird durch das sogenannte Jacobson-Organ ermöglicht, dass sich auf Höhe der Schneidezähne am Katzengaumen befindet.
Katzengeräusche verstehen und deuten
Diese Geräusche sind die häufigsten und bekanntesten, derer sich unsere Fellnasen bedienen. Wer diese Laute erkennt und richtig deuten kann, ist einen guten Schritt weiter gekommen, wenn es darum geht, Katzen zu verstehen und vielleicht auch mit ihnen zu kommunizieren. Wir wünschen viel Erfolg mit dem Erlernen dieser Form der Katzensprache.