Ernährung

Hypoallergenes Hundefutter - hilfreich bei Allergien

Ein Hund mit Allergien frisst aus einem Napf mit hypoallergenem Hundefutter.

Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich bei dem hypoallergenen Hundefutter um ein Futtermittel, welches so wenig allergieauslösende Stoffe wie möglich verarbeitet hat. Leider ist es so, dass immer mehr Haushunde an verschiedenen Allergien leiden. Was die Ursachen dafür sind, darüber sind sich die Experten uneinig. Vor einigen Jahrzehnten waren die Vierbeiner nicht so sehr davon betroffen wie heute.

Neben Kontaktallergien wie beispielsweise Hautreaktionen gegen Metalle oder Flohkot, gibt es auch immer häufiger Allergien gegen bestimmte Futtermittel. Die Auslöser dafür sind oftmals im Futter versteckt und nicht sofort ersichtlich. Deswegen wurden hypoallergene Hundefutter entwickelt, die die hauptsächlichen Auslöser für Allergien nicht enthalten.

Wie äußern sich Allergien beim Hund?

Auf den ersten Blick zeigt der Hund womöglich Verhaltensweisen, die nicht sofort auf eine Futtermittelallergie schließen lassen. Wenn sich der Vierbeiner häufig kratzt, an den Pfoten knabbert oder oft mit dem Kopf schüttelt, denken die meisten Hundebesitzer zuerst einmal an Parasiten. Ein Tierarzt kann aber schnell feststellen, ob Flöhe, Läuse oder Milben die Ursache für das Kratzen ist.

Auch viel Stress oder Änderungen in der Familiensituation können sich mit Kratz-Symptomen bemerkbar machen. Es ist leider so, dass Hunde nicht genau sagen können, was sie nun wirklich bedrückt. Manchmal müssen Hundehalter wie Detektive arbeiten, um die genaue Ursache herauszubekommen.

Die häufigsten Symptome bei einer Futterallergie sind:

  • Glanzloses und stumpfes Fell
  • Brüchige Krallen
  • Haarausfall
  • Kahle Stellen im Fell
  • Rötungen auf der Haut
  • Juckreiz besonders an den Ohren und Pfoten
  • Appetitlosigkeit
  • Langanhaltender Durchfall
  • Blähungen
  • Erbrechen
  • Hyperaktivität oder Bewegungsunlust

Warum reagieren einige Hunde allergisch auf Futter?

Zuerst einmal muss man sich die Frage stellen, was eine Allergie überhaupt ist. Medizinische Experten erklären es damit, dass es sich bei einer Allergie um eine Überreaktion des Immunsystems handelt. Überreaktion deshalb, weil es sich bei den Auslösern im Grunde genommen um Stoffe handelt, die unbedenklich sind. Dadurch ist es auch plausibel, warum ein Hund das Futter verträgt und ein anderer wiederum nicht.

Bis heute ist es weder bei Menschen noch bei Tieren genau erforscht, warum Allergien auftreten. Die Wissenschaftler sind sich aber darüber einig, dass Allergien auch vererbt werden können. Weiterhin spielen viele Umweltfaktoren eine große Rolle bei der Entstehung von Allergien. Manchmal ist tatsächlich das Immunsystem des Hundes im Welpenalter unterfordert gewesen.

Die Auslöser für eine Allergie werden Allergene genannt. Mitunter reicht ein einziger Stoff aus, um dem Immunsystem Probleme zu bereiten. Bei einer Futtermittelallergie oder bei einer Futtermittelunverträglichkeit ist es daher eine mühsame Suche nach dem Allergen. Oftmals sind es aber gleich mehrere Stoffe, die es gilt zu finden.

Wie wird eine Futtermittelallergie festgestellt?

Der erste Weg des Hundehalters sollte immer zuerst zu einem Tierarzt seines Vertrauens führen. Nur er kann eine Differenzialdiagnose stellen und andere Erkrankungen ausschließen. Letztendlich gibt es auch veterinärmedizinische Allergietests, die aber leider auch nicht immer erfolgversprechend sind.
Im Grunde genommen können sie auch nur eine Momentaufnahme herstellen und somit eine grobe Richtlinie vorgeben. Das allerdings kann schon ein unschätzbarer Vorteil sein, bevor Hundehalter ganz im Dunkeln tappen.

Neben Bluttesten beim Tierarzt oder Haaranalysen beim Tierheilpraktiker kann der Hundehalter auch selbst etwas tun. Vorab sei aber schon einmal gesagt, dass die Suche nach den Auslösern nicht einfach sein wird. Es geht nur über die Elimination bzw. über das Ausschlussverfahren bei der Futtergabe.

Durch folgende Futterbestandteile können Allergien entstehen:

  • Eiweiß-Quelle: Fleischsorte wie Rind, Schwein oder Geflügel
  • Kohlehydrate: Weizen, Kartoffeln oder Reis
  • Pflanzliche Proteine: wie beispielsweise Soja
  • Konservierungsstoffe
  • Vitaminpulver
  • Synthetische Zusatzstoffe
  • Geschmacksverstärker

Laut den Tierärzten leiden die meisten Haushunde unter einer speziellen Eiweiß-Allergie. Das bedeutet, dass die Vierbeiner allergisch auf die Fleischsorte reagieren. Insofern besteht der erste Schritt bei einer Ausschlussdiät, dass die bisherige Fleischsorte ausgewechselt wird. Die neue Fleischsorte sollte eine sein, die der Hund noch niemals zuvor gefressen hat. In den meisten Fällen weichen Hundehalter dann auf Pferd, Wasserbüffel oder Känguru aus.

Die zweithäufigste Ursache einer Allergie ist, dass Hunde allergisch auf die Kohlehydrate-Quelle reagieren. Da in den herkömmlichen Futtermitteln fast immer Getreide wie Weizen, Mais oder auch Reis verarbeitet wird, sollte diese Stoffe auch direkt eliminiert werden. Aus diesem Grunde sind die meisten hypoallergenen Hundefutter getreidefrei. Das Getreide wird dann durch Kartoffeln oder Süßkartoffeln ersetzt.

Das neu zusammengestellte und somit hypoallergene Futter muss dann über mehrere Wochen hinweg an den Hund verfüttert werden. Während dieser Zeit muss der Vierbeiner akribisch beobachtet werden, ob sich die Symptome verbessern. Ein paar Tage reichen dabei leider nicht aus, obwohl natürlich nach ca. zwei Wochen schon eine deutliche Verbesserung auftreten sollte.

Was ist der Unterschied zwischen einer Futtermittelunverträglichkeit und einer Futtermittelallergie?

Wie bereits erwähnt, ist eine Futtermittelallergie eine Reaktion des Immunsystems. In der Regel schleichen sich die Symptome ein und werden immer schlimmer. Irgendwann fällt dem Besitzer auf, dass irgendetwas mit dem Hund nicht stimmt. Typisch ist auch, dass der Vierbeiner ein Futter jahrelang gut vertragen hat und dann die ersten Probleme auftreten. In diesem Fall stehen der Juckreiz und andere Haut-Irritationen an erster Stelle.

Bei einer Futtermittelunverträglichkeit reagiert der Magen-Darm-Trakt des Tieres sofort. Direkt beim ersten Kontakt rebellieren der Magen oder der Darm. Die Folgen davon sind eher Erbrechen oder Durchfall. Dass das gesamte Erscheinungsbild des Hundes in Mitleidenschaft gezogen wird, ist eher selten.

Was ist beim Kauf von hypoallergenem Hundefutter wichtig?

Hypoallergenes Futter gibt es als Trockenfutter und auch als Nassfutter. Daher müssen die Hundebesitzer nicht die Gewohnheiten der Hunde ändern. Wenn der Vierbeiner also Trockenfutter gewöhnt ist, muss er sich dahingehend nicht umstellen und kann es weiter fressen.

Wichtig ist, dass wirklich nur eine einzige Fleischsorte verarbeitet wurde. Bei herkömmlichem Futter ist das nicht immer der Fall. Wenn dort auf der Verpackung beispielsweise Ente steht, handelt es sich lediglich um einen kleinen Prozentsatz mit Ente. Der Rest wird oftmals mit billigerem Rindfleisch aufgefüllt.

Wird bei dem hypoallergenem Hundefutter mit „ausschließlich Känguru“ geworben, dürfen auch nur Bestandteile vom Känguru als Eiweißquelle verarbeitet worden sein. Genauso verhält es sich mit den Kohlehydraten. Wird dort Süßkartoffeln angegeben, dürfen keine weiteren Spuren von Getreide vorhanden sein.

Ebenfalls kontraproduktiv sind sämtliche Geschmacksverstärker, Süßmittel oder synthetische Vitamine. Die Zutaten des Futters sollten ausschließlich aus natürlichen Stoffen bestehen.

Wie lange muss hypoallergenes Futter an den Hund verfüttert werden?

Zuerst einmal müssen Hundehalter die langwierige Prozedur bewerkstelligen, damit das Allergen ausfindig gemacht wird. Das allein nimmt schon sehr viel Zeit in Anspruch, da es bei Misserfolg immer wieder zu Rückschlägen kommt. Erst wenn der Hund über mehrere Wochen keine gravierenden Symptome mehr zeigt, ist der Auslöser gefunden.

In diesem Fall hat der Hund sein neues Futter gefunden und sollte es auch bis zum Schluss immer bekommen. Allergien sind in der Regel nicht heilbar und bestehen ein Leben lang.

Schwierig könnte es mitunter werden, wenn es um die angenehmen Dinge im Hundealltag geht. Auch die Belohnungen und Leckerchen müssen dem neuen Futter angepasst werden. Die meisten Leckereien bestehen immer noch hauptsächlich aus Rind oder Geflügel. Wenn der Hund allergisch auf Rind ist, darf er natürlich auch keinen Rinderknochen zur Beschäftigung bekommen.

Hypoallergenes Futter selbst kochen als Alternative

Viele Hundebesitzer würden alles tun, um ihrem Liebling zu helfen. Wenn es klar ist, dass der Hund eine Futtermittelallergie hat, kann natürlich auch selbstgekochtes Futter eine gute Alternative sein.

Das trifft umso mehr zu, wenn es den Verdacht gibt, dass es nicht unbedingt an den Fleischsorten liegt. Hunde können auch allergisch auf beispielsweise Futtermilben oder Klebstoffe reagieren. Mit diesen muss bei industriell gefertigtem Futter immer gerechnet werden.

Ein Problem könnte höchstens sein, dass die Fleischquelle etwas schwer zu beschaffen ist. In den meisten Fällen fallen Rind und Huhn aus. Wer kommt schon an frisches Alligatorenfleisch?

Sollte der Hund vorher noch nie Pferd oder Kaninchen bekommen haben, wäre es einen Versuch wert. Diese beiden Fleischsorten sollten sich problemlos beschaffen lassen. Ein Besuch beim nächsten Barf-Shop - entweder online oder vor Ort – sollte die Fleischbeschaffung möglich machen.

300 g Pferdefleisch können mit 500 g Kartoffeln gekocht werden. Ein paar Möhren als Vitamingeber sollten ebenfalls in den Topf gepackt werden. Etwas Öl dazu und eine winzige Portion vitaminreiches Mineralfutter runden die Hundemahlzeit ab. Nach der Garzeit alles gut durcheinander mixen und schauen, ob der Hund es mag.

Hunderudel und Kosten des Futters

Da in den meisten hypoallergenen Hundefutter hochwertiger bzw. seltenere Fleischsorten verarbeitet werden, muss der Hundebesitzer etwas mehr Geld ausgeben. Ist aber letztendlich das richtige Futter gefunden und dem Hund geht es deutlich besser, spart es natürlich auch den Tierarzt ein. Insofern nimmt so mancher Hundehalter die etwas höheren Kosten gerne in Kauf.

Haben Hundebesitzer neben dem allergischen Hund auch noch andere gesunde Hunde, stellen sie sich die Frage, was mit den übrigen Rudelmitgliedern ist. Natürlich ist es nicht falsch, wenn gesunde Hunde ebenfalls das hypoallergische Futter fressen. Für manche Hundehalter ist es einfacher, wenn alle Hunde das gleiche fressen.

Problematischer könnte es werden, wenn beispielsweise aus einem Dreierrudel zwei Hunde saftige Rinderknochen bekommen, und der allergiegeplagte Hund sie nicht fressen darf. Um unnötige Unruhe im Rudel zu vermeiden, sollten die Hunde dann getrennt gefüttert werden.

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