Ernährung

Hundefutter selbst kochen – Vorteile & einfache Rezepte zum Nachmachen

Verschiedene Zutaten für Hundefutter zum selbst kochen.

Die Regale in Futterläden oder Online-Anbietern sind voll mit Hundefutter aller Art. Es gibt Trockenfutter, Nassfutter oder Rohfleisch zu kaufen. Selbst hochwertige Futtermittel in Bio-Qualität sind keine Seltenheit mehr. Die Aufschriften lauten teilweise auch „wie selbstgekocht“ oder „direkt aus der Küche vom BIO-Bauern“.

Trotzdem gehen immer mehr Hundebesitzer dazu über, für den Vierbeiner selbst zu kochen. Die Gründe dafür sind vielfältig und nachvollziehbar.

Warum Hundehalter Hundefutter selbst kochen

Viele Hundehalter sind privat wahre Hobby-Köche und kochen einfach gerne. Für sich selbst und der Familie stehen sie bereits stundenlang in der Küche und kochen regelmäßig. Ihnen macht es einfach Spaß, auch für den Hund zu kochen. Zumal Hunde auch den Großteil der menschlichen Nahrung gut vertragen und verdauen können.

Wer für seinen Liebling kocht, freut sich einfach, seinem Hund etwas Gutes zu tun. Bereits vor der Mahlzeit ziehen die Kochdüfte die Vierbeiner magisch an. Sie kommen immer wieder in die Küche gelaufen und warten ungeduldig, bis es endlich so weit ist. Es gibt kaum Hunde, die sich nicht über eine gut riechende Mahlzeit freuen. Die glücklichen Hundeaugen sind Lohn genug für den Hundekoch.

Andere Hunde wiederum sind gesundheitlich eingeschränkt und dürfen nur bestimmte Nahrungsmittel zu sich nehmen. Das sind vor allen Dingen Tiere, die unter allergischen Reaktionen leiden. In den meisten Fällen sind die Allergene in der Nahrung zu finden. Ein großer Teil der Hunde reagiert leider auf sämtliche Getreidearten oder auf bestimmte Fleischsorten allergisch.

Bevor nun viele hypoallergene Hundefutter ausprobiert oder unzählige Verpackungsangaben studiert werden, ist die eigene Zubereitung zuweilen erfolgreicher. Das trifft vor allem zu, wenn die Allergene noch nicht genau bekannt sind und sich Hund und Halter noch in der Ausschlussdiät befinden.

Hat ein Hund andere Erkrankungen wie beispielsweise Gelenkprobleme oder Störungen im Magen-Darm-Trakt, trägt zur Besserung oftmals ein Nahrungsergänzungsmittel oder bestimmte Kräuter bei. Diese Mittelchen können dann direkt während der Zubereitung unter das Futter gemischt werden.

Ist ein Hund nierenkrank und benötigt eine ganz spezielle Nieren-Diät, müssen auf viele Nahrungsmittel verzichtet werden. Das Nierenfutter ist im Handel vergleichsweise sehr teuer und kann bei Kenntnis der Zusammensetzung auch selber gemacht werden.

Manche Hundebesitzer leben sehr ernährungsbewusst und möchten auch den Hund absolut gesund ernähren. Wer Hundefutter selbst kocht, weiß ganz genau, was im Fressnapf landet. Konservierungsstoffe und andere synthetische Zutaten, deren Herkunft oft unklar ist, fehlen bei der eigenen Zubereitung.

Welche Zutaten haben im selbstgekochten Hundefutter nichts verloren?

Natürlich dürfen Hunde nicht das gleiche zu fressen bekommen, was auf dem Mittagstisch der Familie landet. Es gibt leider Lebensmittel oder Zutaten, die im Hundemagen nicht verwertet werden können und im schlimmsten Fall sogar eine Erkrankung nach sich ziehen.

  • Salz: Hunde sollten möglichst kein Salz in ihrer Nahrung vorfinden. Reis und Kartoffeln werden für die menschliche Mahlzeit oft stark gesalzen und fallen daher als Hundemahlzeit aus. Kochen hingegen die Hundebesitzer auch salzarm für sich selbst, können Portionen für den Hundenapf mitgekocht werden.
  • Scharfe Gewürze: Pfeffer, Chili oder andere scharfe Gewürze sind absolut tabu für den Hundemagen und dürfen nicht mitgekocht werden. Das trifft besonders auf Fleisch für die menschliche Nahrung zu.
  • Milchprodukte: Sahne oder auch Milch werden von Menschen gerne für Saucen aller Art benutzt. Für Hunde sind sie tabu.
  • Knochen: während im rohen Zustand fast alle Knochen an den Hund verfüttert werden dürfen, dürfen diese nicht erhitzt oder gekocht werden. Dann werden sie steinhart und können anfangen zu splittern. Die Folge wäre eine Verletzungsgefahr für Magen und Darm.
  • Hülsenfrüchte: Alle Nahrungsmittel, die bei der Verdauung anfangen zu blähen, sollten für Hunde nicht gekocht werden. Neben Erbsen und Lauch gehört auch die Zwiebel dazu.

Über diese Zutaten werden sich Hunde freuen

Neben den wenigen Zutaten, die nicht verwendet werden dürfen, bleiben somit genügend Lebensmittel übrig. Da der Hund als Fleischfresser gilt, sollte der Hauptbestandteil natürlich aus Fleisch bestehen. Das Fleisch kann entweder schonend gedünstet, in einer Flüssigkeit gekocht oder in der Pfanne gebraten werden.

Zu einem Viertel besteht die Hundenahrung auch aus Gemüse. In rohem Zustand können Hunde Gemüse schlecht verwerten, da ihnen ein ganz spezielles Enzym zur Aufspaltung fehlt. Deshalb geben Barfer das rohe Gemüse nur klein geraspelt oder püriert in den Hundenapf.

Wird das Gemüse allerdings gekocht, ist es für den Hundemagen verdaulich und kann auch in größeren Stücken gegeben werden. Ein typisches Gemüse für Hunde sind Möhren oder Zucchini.

Der Gemüseanteil kann im Übrigen auch auf Obststücke aufgeteilt werden. Äpfel oder Bananen werden von Hunden auch geliebt und gerne gefressen. Allerdings muss das Obst nicht mitgekocht werden, sondern wird zum Schluss unter die gekochten Bestandteile untergemischt.

Als Füllstoffe oder Sattmacher eignen sich sehr gut Kartoffeln, Süßkartoffeln, Nudeln oder Reis – solange sie ohne Salz gekocht wurden.

Damit der Fleischanteil mit dem Gemüse verbunden wird, ist auch etwas Flüssigkeit notwendig. Um eine saftige Mahlzeit zu schaffen, kann bedenkenlos eine Schöpfkelle vom ausgekochten Fleischwasser benutzt werden. Wer das nicht hat, kann auch auf eine salzarme Fleisch- oder Gemüsebrühe zurückgreifen.

Auch Fettsäuren müssen unbedingt zugegeben werden, wenn man Hundefutter selbst kochen möchte. Dafür eignen sich gute Öle, die abschließend über das Futter geträufelt werden. Pro Hundemahlzeit ist in der Regel ein Teelöffel ausreichend.

Müssen zusätzliche Vitamine und Mineralien hinzugefügt werden?

Wenn das selbst gekochte Hundefutter aus ca. 70 % Fleischanteil und ca. 30 % Gemüse/Obst besteht, müssen keine zusätzlichen Vitamine und Mineralstoffe zugefügt werden.

Allerdings kommt es auch auf die Garzeit an. Lebensmittel, die über einen langen Zeitraum vor sich hin kochen, verlieren natürlich den größten Teil der Vitamine und Mineralien. Auch die Hundenahrung sollte nur so lange erhitzt werden, bis sie gar ist.

Einfache Rezepte zum Hundefutter kochen

Nudelteller mit Rindfleisch am Stück

Zutaten:

  • 500 g Rindfleisch aus der Keule
  • 200 g Möhren
  • 3 EL Olivenöl
  • 300 g feine Suppennudeln
  • geriebenen Emmentaler-Käse
  • 200 ml Wasser

Hundefutter Zubereitung:

  1. Rindfleisch in kleine Würfel schneiden
  2. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Fleischwürfel darin anbraten
  3. Möhren schälen und in kleine Stücke schneiden
  4. Wasser zum Fleisch in die Pfanne geben und Möhrenstücke hinzufügen
  5. Nudeln bissfest in kochendem Wasser ohne Salz garen
  6. Anschließend Nudeln mit dem Käse in der Pfanne vermengen
  7. Portionsweise verfüttern

Reis mit Hähnchenfleisch als Schonkost

Zutaten:

  • 500 g Hähnchenbrustfilet
  • Reis nach Belieben
  • Leinöl

Hundefutter Zubereitung:

  1. Hähnchenbrustfilet in grobe Stücke teilen
  2. Topf mit Wasser bedecken und Hähnchenstücke hineingeben
  3. Einmal aufkochen und den Herd abschalten
  4. Sind die Hähnchenstücke gar gezogen, aus dem Wasser nehmen und klein schneiden. Das Kochwasser aufbewahren
  5. Reis nach Belieben ohne Salz kochen
  6. Reis mit Fleisch vermengen und in den Hundenapf geben
  7. Kochwasser esslöffelweise über die Hundemahlzeit geben, bis eine gute klebrige Konsistenz erreicht ist.

Schlemmer-Schüssel für Festtage

Zutaten:

  • 300 g Lammfleisch
  • 2 EL Olivenöl
  • 200 ml salzfreie Hühnerbrühe
  • 2 Zweige Rosmarin
  • 1 Lorbeerblatt
  • 300 g Mangold
  • 300 g gekochter Reis
  • 1 hart gekochtes Ei

Hundefutter Zubereitung:

  1. Lammfleisch würfeln und im heißen Olivenöl sanft anbraten
  2. Mit der Hühnerbrühe ablöschen
  3. Rosmarin und Lorbeerblatt zugeben
  4. 25 Minuten köcheln lassen und anschließend die Kräuter entfernen
  5. Mangold hacken und mit dem Reis zum Lammfleisch geben
  6. Weitere 5 Minuten kochen und anschließend vom Herd nehmen
  7. Das hart gekochte Ei schälen und grob hacken
  8. Hundenapf mit dem ausgekühlten Pfanneninhalt füllen und mit dem Ei anrichten

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